Die Kommission und das Gemeinsame Unternehmen für europäisches Hochleistungsrechnen (GU EuroHPC) haben heute im Rahmen der EU-Initiative für KI-Start-ups zugesagt, die Hochleistungsrechenressourcen der EU, die zu den besten der Welt gehören, für europäische Start-ups und KMU, die im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) tätig sind, sowie für die breitere KI-Gemeinschaft zu öffnen bzw. den Zugang dazu auszuweiten. Voraussetzung für die Weiterentwicklung und Skalierbarkeit von KI-Modellen ist der Zugang zu Supercomputern von Weltrang, denn nur so lässt sich das Trainieren und Testen von KI beschleunigen und lassen sich die Trainingszeiten von Monaten oder Jahren auf Wochen verkürzen. Die Erklärung wurde im Zusammenhang mit dem vierten Treffen der KI-Allianz in Madrid abgegeben und folgt auf eine Ankündigung von Präsidentin von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union 2023. In enger Zusammenarbeit werden die europäischen Akteure in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und Hochleistungsrechnen (HPC) bahnbrechende Innovationen vorantreiben und die Wettbewerbsfähigkeit des Ökosystems der europäischen KI-Branche steigern. Dies wird die Entwicklung der KI beschleunigen und die Europäische Union als führende Kraft im weltweiten Wettbewerb positionieren.
Präsidentin Ursula von der Leyen erklärte: „Dank der Investitionen, die wir in den letzten Jahren getätigt haben, ist Europa beim Hochleistungsrechnen führend. Wir haben drei hochmoderne Supercomputer in der EU. Und wir müssen diese Rechenleistung nutzbringend einsetzen. Der heute angekündigte Zugang zu Europas Hochleistungsrecheninfrastruktur wird Start-ups dabei helfen, die Entwicklung und Skalierung künstlicher Intelligenz verantwortungsvoll und im Einklang mit europäischen Werten voranzutreiben.“
Die Europäische Union steht derzeit weltweit an der Spitze des Hochleistungsrechnens. Dank der Bemühungen des GU EuroHPC gehören drei EU-Supercomputer zu den besten der Welt – LEONARDO, LUMI und MareNostrum5. Mit der bevorstehenden Ausweitung der Fähigkeiten des GU EuroHPC auf Exa-Niveau und darüber hinaus (mit den Exa-Supercomputern JUPITER und JULES VERNE, die für die Arbeit mit KI-Modellen noch mehr Rechenleistung bereitstellen), werden europäische Hochleistungsrechenressourcen eine entscheidende Rolle beim Aufbau und beim Trainieren umfassender fundamentaler KI-Modelle spielen.
Nächste Schritte
Die am Gemeinsamen Unternehmen EuroHPC beteiligten Staaten werden mit Unterstützung der Europäischen Kommission die mit der europäischen Hochleistungsrecheninfrastruktur zusammenhängenden Forschungs-, Entwicklungs-, Demonstrations- und Einführungstätigkeiten weiter beschleunigen. Dadurch soll ein Beitrag zur Verwirklichung des übergeordneten Ziels der Union geleistet werden, ein globales KI-Ökosystem zu schaffen, das vertrauenswürdig ist und verantwortungsvoll agiert. Dies umfasst:
den Start des Großen Preises für große KI: Dieser Wettbewerb, der ab heute läuft, beruht auf einer Kooperation unter Leitung des von der EU finanzierten Projekts AI-BOOST. Der Zugang zu den europäischen Supercomputern wird dabei durch das GU EuroHPC erleichtert. Er fördert die breite Beteiligung europäischer Start-up-Unternehmen, die Erfahrungen mit großen KI-Modellen haben. Von den Gewinnern wird erwartet, dass sie ihre entwickelten Modelle im Rahmen einer Open-Source-Lizenz für die nichtgewerbliche Nutzung freigeben oder ihre Forschungsergebnisse veröffentlichen. Im Rahmen des Wettbewerbs werden bis zu vier vielversprechende europäische KI-Start-ups ausgewählt, die dann Zugang zu EuroHPC-Supercomputern erhalten, um die Entwicklung großer KI-Modelle in Europa voranzubringen. Außerdem wird ein Preisgeld in Höhe von 1 Mio. EUR auf die Gewinner verteilt.
die Öffnung europäischer Supercomputerkapazitäten: Für ethisch und verantwortungsvoll handelnde KI-Start-ups wird ein Zugang eingerichtet, der es ihnen ermöglicht, ihre Modelle mithilfe europäischer Supercomputer effizient zu trainieren.
erweiterte Aktivitäten und Dienste: Um eine vertrauenswürdige KI in Europa zu fördern, wird das GU EuroHPC auf Hochleistungsrechnen beruhende Tätigkeiten und Diensten vorantreiben. Ziel ist es, diese Rechenkapazitäten für KI-Gemeinschaften leichter zugänglich zu machen und die optimale und effiziente Nutzung der Hochleistungsrechentechnik für wissenschaftliche und industrielle Innovationen zu fördern.
Darüber hinaus wird die Kommission im Rahmen ihres Arbeitsprogramms 2024 Änderungen an der Verordnung über das Gemeinsame Unternehmen EuroHPC vorschlagen, damit europäische KI-Start-ups einen tragfähigen und dauerhaften Zugang zu europäischen Hochleistungsrechenkapazitäten erhalten.
In ihrer Rede zur Lage der Union 2023 betonte Präsidentin von der Leyen die Notwendigkeit, die Führungsrolle Europas im Hochleistungsrechnen zu nutzen. Daher kündigte sie eine neue Initiative an, mit der Europas Hochleistungsrechner für KI-Start-ups geöffnet werden sollen, sodass diese ihre Modelle trainieren können. Auf diese Weise sollen KI-Innovationen gefördert werden.