Mit der Finanzmarktkrise 2008 ist auch die Verbriefung von Krediten in Verruf geraten. Dabei kann der Verkauf von Darlehensforderungen sowohl für den Käufer als auch für den Verkäufer Vorteile haben. Wie Kreditinstitute sich damit von Klumpenrisiken befreien und Investoren sich das gewünschte Portfolio zusammenstellen können, erklärt Oliver Schimek, Gründer und Co-CEO der FinTechs CrossLend im Interview.
Herr Schimek, Sie haben einen Marktplatz geschaffen, der Kredite handelbar macht. Wie funktioniert das?
Schimek: Wir haben einen Prozess entwickelt, der es erlaubt, Kredite effizient einzeln zu verbriefen – die Käufer finden bei uns also keine Bündel aus Darlehen, die sie nicht beurteilen können; und die Verkäufer haben die Möglichkeit, ihre Kredite laufend zu verkaufen und müssen kein Portfolio zusammenstellen.
Wer sind ihre Kunden?
Schimek: Als Verkäufer treten häufig kleine und mittlere Institute auf, die eine Spezialexpertise haben, und bei denen die Gefahr eines Klumpenrisikos besteht. Hier lösen wir ein echtes Problem mit einer flexiblen Verbriefungsform. Käufer sind oft Versicherungen und Pensionskassen, aber auch Banken, die sich ein Kreditportfolio nach ihren Bedürfnissen zusammenstellen wollen.
Seit der Finanzmarktkrise 2008 gelten verbriefte Kredite als hochriskant. Gilt das auch für Ihre Produkte?
Schimek: Nein, denn zum einen handeln wir einzelne Kredite, bei denen der Käufer das Risiko sehr genau beurteilen kann. Zum anderen schaffen wir durch den Marktplatz zusätzlich Transparenz. Wir bringen eine große Anzahl von Käufern und Verkäufern zusammen. Das verringert das Risiko eines zu engen Marktes.
Verbriefung: „Wir schaffen Transparenz“
31 August 2017