Swift hat sich mit einer Gruppe von Banken der Swift Global Payments Initiative (gpi) aus Australien, China, Singapur und Thailand zusammengeschlossen, um einen bislang einzigartigen grenzüberschreitenden Echtzeit-Zahlungsdienst im asiatisch-pazifischen Raum zu entwickeln.
In diesem Zusammenhang hat Swift Sondierungsgespräche zur Entwicklung eines grenzüberschreitenden Echtzeit-Zahlungssystems im asiatisch-pazifischen Raum auf Basis der gpi mit einer Reihe von Banken geführt, darunter ANZ, Bangkok Bank, Bank of China, China Construction Bank, China Guangfa Bank, Commonwealth Bank, DBS, ICBC, Kasikornbank, NAB, Siam Commercial Bank, UOB und Westpac. In diesen Gesprächen haben Swift und die teilnehmenden Banken festgestellt, dass ein solcher Service, der jedem Bankkunden in der Region die Erfahrung eines vollständig integrierten grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs in Echtzeit bietet, erheblichen Nutzen schaffen würde, der sich über die teilnehmenden gpi-Banken selbst und ihre direkten Kunden hinaus bis tief in die jeweiligen Binnenmärkte erstrecken würde.
Die Gruppe kam überein, dass der Dienst in drei verschiedenen Phasen eingeführt werden sollte:
– In Phase 1 wird ein neues gpi-(Unter)System eingeführt, um grenzüberschreitende Zahlungen in Echtzeit zwischen den gpi-Banken in der Region zu erleichtern. Das System baut auf dem erfolgreichen Swift gpi-Zahlungssystem auf, das die Dauer grenzüberschreitender Zahlungen bereits deutlich auf Minuten reduziert hat. Dadurch wird zunächst die Echtzeit-Abwicklung grenzüberschreitender Zahlungen zwischen den unterzeichnenden gpi-Banken in der Region sichergestellt.
– Phase 2 wird die Swift gpi-Infrastruktur effektiv in bestehende Echtzeit-Zahlungssysteme innerhalb jedes Empfängerlandes einbinden und so sicherstellen, dass ein- und ausgehende Zahlungen in jedem der vier Märkte in Echtzeit abgewickelt werden können, unabhängig davon, ob die Endbegünstigten Konten bei Banken unterhalten, die an Swift angeschlossen sind oder gpi nutzen.
– In einer dritten Phase sollen die inländischen Echtzeit-Zahlungssysteme über Swift gpi miteinander verbunden werden, um vollständige grenzüberschreitende Echtzeit-Zahlungen zwischen ihren jeweiligen Kunden zu ermöglichen. Damit sollen sowohl sendende als auch empfangende Kontoinhaber von einer vollständigen Echtzeit-Zahlungserfahrung profitieren – wiederum unabhängig davon, ob sie Konten bei Banken unterhalten, die an Swift angeschlossen sind oder gpi verwenden.
„Mit der weit verbreiteten Einführung von inländischen Echtzeit-Zahlungssystemen in der Region ist ein grenzüberschreitender Echtzeit-Service sowohl eine natürliche Erweiterung für Swift gpi im asiatisch-pazifischen Raum als auch eine echte Bereicherung für Bankkunden“, so Eddie Haddad, Managing Director von Swift Asia Pacific. „Swift ist einzigartig positioniert, um seine Kunden dabei zu unterstützen, ihre bestehenden Investitionen in die inländische Infrastruktur zu nutzen, die Konnektivität über mehrere Märkte hinweg zu standardisieren und die Effizienz bei der Unterstützung des grenzüberschreitenden Handels zu steigern. Dies wird auch die weitere Integration innerhalb der Asean-Region erleichtern“.
Nach den ersten Workshops haben Swift und die teilnehmenden gpi-Mitgliedsbanken begonnen, ein gemeinsames grenzüberschreitendes Echtzeit-Schema zu definieren, das die Banken überprüfen und testen können. Das Design des neuen Zahlungsdienstes wird auf den bestehenden Swift gpi-Standards aufbauen, um zusätzliche Reibungsverluste bei den Geschäftsprozessen in der Zahlungskette zu minimieren. Swift hat zudem Gespräche mit der New Payments Platform (NPP) in Australien aufgenommen, um die Weiterverarbeitung von Swift gpi-Zahlungen über das dort neu eingeführte inländische Echtzeit-Zahlungssystem zu ermöglichen. Bei der Planung, dem Aufbau und der Einführung der NPP hat Swift mitgewirkt und eine bedeutende Rolle beim Betrieb der Infrastruktur der NPP übergenommen.
Gpi wurde 2017 eingeführt und macht bereits zehn Prozent des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs von Swift aus. Mehr als 100 Milliarden Dollar täglich werden heute schon auf diese Weise schnell und sicher auf der ganzen Welt überwiesen. Über 160 Banken, darunter 48 der 50 Top-Banken von Swift, nehmen den Service in Anspruch und versenden täglich hunderttausende Zahlungsnachrichten in 350 Länderkorridoren – einschließlich so bedeutender Korridore wie USA-China, wo gpi bereits mehr als 30 Prozent des Zahlungsverkehrs ausmacht. Fast die Hälfte der gpi-Zahlungen wird in weniger als 30 Minuten ausgeführt, viele binnen Sekunden.
„Swift gpi reduziert die Ausführungsdauer von grenzüberschreitenden Zahlungen bereits heute erheblich“, so Haddad. „Diese neue Initiative wird sowohl diese Zahlungen weiter beschleunigen als auch die Reichweite der Global Payments Initiative gpi auf wichtige Inlandsmärkte ausdehnen und den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr in der gesamten Region radikal verbessern. Wir freuen uns darauf, diese Vorarbeit in die Praxis umzusetzen und auf weitere Länder und Banken, die sich dem neuen Dienst anschließen.“
Quelle: SWIFT