SWIFT führt im dritten Quartal einen weiterentwickelten Reporting- und Datenanalyse-Service ein, um Finanzinstitute bei der Erfüllung neuer internationaler Anforderungen für Sender- und Empfänger-Angaben in Zahlungsverkehrsnachrichten zu unterstützen. Mit dem „Payments-Data-Quality-Service“ von Swift wird Banken die Kontrolle ihrer Compliance im Rahmen der 2012 veröffentlichten „Financial Action Task Force‘s (FATF) Recommendation 16“ für den elektronischen Zahlungsverkehr erleichtern.
Seit Veröffentlichung der FATF-Empfehlungen konzentrieren sich die Aufsichtsbehörden verstärkt auf die Sender- und Empfänger-Angaben im elektronischen Zahlungsverkehr. In einer Reihe von Rechtsprechungen wurde oder wird die FATF Recommendation 16 bereits rechtswirksam umgesetzt, womit die Angabe von Informationen zu Sender und Empfänger in Zahlungsverkehrsnachrichten obligatorisch wird.
In der EU beispielsweise werden solche Angaben im Jahr 2017 aufgrund der 2015 angenommenen Funds Transfer Regulation (FTR) rechtsverbindlich. In Singapur wurde vor kurzem die FATF Recommendation 16 im Rahmen der MAS Notice 626 eingeführt, andere Rechtssysteme werden erwartungsgemäß folgen.
Diese neuen Vorgaben stellen weltweit erhöhte Compliance- und operationelle Anforderungen an die Finanzinstitutionen. Mängel in der Standardisierungspraxis für die Formatierung einzelner Angaben zu Sender und Empfänger – wie Adressen und Bankkontonummern – in Finanznachrichten können die Datenerkennung durch automatisierte Systeme erschweren. Viele Banken betreiben noch multiple Zahlungsverkehrs-Plattformen, mit denen es kaum möglich ist, eine globale, bankenweite Übersicht über die Datenqualität im Zahlungsverkehr zu erhalten.
Swift arbeitet eng mit seinen Mitgliedsbanken zusammen, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Luc Meurant, Head of Financial Crime Compliance Services bei Swift, erklärte: „Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie dank der Kernkompetenzen von Swift die Bereitstellung innovativer Services ermöglicht wird. Damit unterstützen wir die Wirksamkeit und die Effizienz der Compliance-Programme unserer Kunden.”
Payments-Data-Quality-Service von SWIFT
Untersuchungen in der Finanzindustrie haben gezeigt, dass Informationen über Sender und Empfänger bei einer großen Zahl von Zahlungsverkehrsnachrichten fehlen oder unvollständig sind. Der Payments-Data-Quality-Service überprüft die Nachrichten mithilfe von Verifizierungsregeln, die Swift in Übereinstimmung mit der Branchenpraxis und in Zusammenarbeit mit der Community entwickelt hat. Der Service bietet Finanzinstitutionen
• eine globale Übersicht über die Qualität von Sender- und Empfänger-Informationen in ihren Zahlungsverkehrsnachrichten;
• ausführliche Analysemöglichkeiten, mit deren Hilfe sie potenzielle Risiken in Verbindung mit bestimmten Ländern, Gegenparteien und Branchen erkennen können;
• verlässliches Reporting von Swift als neutrale Drittpartei zur Unterstützung ihrer internen Ermittlungen und Beratungen mit ihren Gegenparteien;
• eine Web-Plattform, die keine Installation, Integration oder den Betrieb zusätzlicher Systeme erfordert.
„Es besteht wachsender Bedarf an besseren Zahlungsverkehrsdaten vor allem in Verbindung mit Financial Crime Compliance”, ergänzte David Howes, Stellvertretender Leiter Financial Crime Compliance der Standard Chartered Bank. “Wir begrüßen die partnerschaftlichen Bemühungen, mit denen Swift die Entwicklung und Anwendung von Branchenpraktiken etabliert, um Datenqualität, Transparenz und Compliance zu verbessern.”
„Wenn wir sicherstellen, dass wichtige Zahlungsverkehrsnachrichten vollständige Angaben zu Sender und Empfänger enthalten, unterstützen wir Finanzinstitutionen bei der Erfüllung ihrer Pflichten gegenüber den Aufsichtsbehörden“, fügte Brigitte De Wilde, Head of AML and Sanctions Initiatives bei SWIFT, hinzu. „Allerdings fehlen diese Informationen häufig, sind unstrukturiert oder unvollständig und erschweren damit die Ermittlungen. Der Payments Data Quality Service bietet Banken einen einzigartigen Analyse- und Reporting-Service zur Unterstützung ihrer Compliance-Aktivitäten. Zudem wird damit auch eine globale Plattform für die Entwicklung von Branchenpraktiken eingerichtet, mit deren Hilfe betriebliche Kosten und Risiken vermindert werden können.”