Soll die japanische Notenbank dem Staat Geld schenken?

24 August 2016

In Japan greifen Regierung und Notenbank zu immer drastischeren Schritten, um die Wirtschaft anzukurbeln und die Deflation zu bekämpfen. Nachdem die Bank of Japan (BoJ) bei ihrem Programm zum Ankauf von Staatsanleihen mittlerweile an ihre Grenzen stößt, haben Wirtschaftswissenschaftler vorgeschlagen, die Notenbank sollte dem Staat das Geld gratis zur Verfügung stellen und zwar in Form von nicht-rückzahlbaren Anleihen ohne Kupon. Möglicherweise fällt ein solcher Beschluss bereits auf der nächsten Sitzung der BoJ Ende dieses Monats.


„Da das sogenannte Helikopter-Geld kostenlos ist und nie zurückgezahlt werden muss, könnte dieser Ansatz einen besseren Versuch darstellen, Japans Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen“, erklärt Teresa Kong, Anleiheexpertin und Portfolio-Managerin des Asien-Spezialisten Matthews Asia, in ihrem neuen Research-Bericht „Matthews Asia Perspective: Chopper Money?“

Im Gegensatz zu den herkömmlichen Anleihe-Ankauf-Programmen müsste das von der BoJ auf diese Weise zur Verfügung gestellte Geld niemals zurückgezahlt werden. Die Regierung könnte die Geldspritze nutzen, um ihr angekündigtes Milliarden schweres Investitions- und Infrastrukturprogramm zu finanzieren. Ob dieser ungewöhnliche Schritt von Erfolg gekrönt sein würde, sei schwer vorherzusagen, so Kong.

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