Roboadvising wächst kräftig

05 August 2016

Kunden von Robo Advisorn setzen eher auf Aktien als auf Renten, wohnen vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, NRW und Berlin und legen im Schnitt rund 40.000 Euro an. Das zeigt eine Auswertung von quirion, dem Robo Advisor der quirin bank.


„Die höchsten Bestände weist unser globales Portfolio mit einer Aufteilung von 70 Prozent Aktien und 30 Prozent Renten auf“, sagt Anna Voronina, Mitgründerin von quirion. Strategien mit 50 Prozent und mehr Aktienanteil machen zusammen mehr als 60 Prozent der insgesamt rund 40 Millionen Euro aus, die quirion mittlerweile verwaltet. Legt man Zahlen der Strategieberatung Oliver Wyman zugrunde, wonach in Deutschland insgesamt 100 Millionen Euro an Kundengeldern von Robo Advisorn verwaltet werden, kommt quirion demnach auf einen Marktanteil von 40 Prozent.

Im ersten Halbjahr 2016 hat quirion sein verwaltetes Vermögen um mehr als 30 Prozent gesteigert. Die meisten Depots stammen dabei aus Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg, NRW, Hessen und Berlin. Im Schnitt legen die Investoren rund 40.000 Euro an. Das höchste Durchschnittsvolumen erreichen die Anleger aus Schleswig-Holstein, Anleger aus Thüringen haben im Schnitt lediglich rund 14.000 Euro investiert.

Im Schnitt sind Frauen mit einer Aktienquote von rund 54,38 Prozent etwas zurückhaltender als Männer, bei denen der Aktienanteil im Schnitt bei 56,10 Prozent liegt. Hier haben sich die Prioritäten verschoben: „Bei der ersten Auswertung im Jahr 2014 waren die Frauen noch risikobereiter als die Männer“, sagt Voronina. „Bei beiden Gruppen zeigt sich aber, dass Online-Anleger vor allem an den Chancen des Kapitalmarktes teilhaben wollen, gerade angesichts des niedrigen Zinsniveaus“, so Voronina.

Der Brexit hat dabei zumindest kurzfristig zu keinen Reaktionen der Anleger geführt: „Wir haben weder einen Abzug von Geld noch eine Umschichtung in risikoreduzierte Strategien gesehen“, sagt Voronina. „Das zeigt, dass die Kunden langfristig denken.“ Insgesamt belegen die Zahlen, dass Robo Advisor in Deutschland an Akzeptanz gewinnen. Nach Schätzungen der Managementberatung Oliver Wyman hält dieser Trend an. Bereits im Jahr 2020 soll das Volumen der digitalen Vermögensverwaltung bei 20 bis 30 Milliarden Euro liegen.

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