In Folge der steigenden regulatorischen Anforderungen ist die Durchführung eigener Kreditrisikobewertungen für viele institutionelle Investoren inzwischen verpflichtend. Neben dem Ausbau der fachlichen Kapazitäten stellt insbesondere die zugrundeliegende Bewertungsmethodik eine Herausforderung für die Unternehmen und ihre Investmentmanager dar. Hinsichtlich Qualität und Validität der Verfahren müssen hohe Anforderungen durch eine solide Datenbasis gewährleistet werden.
Das anhaltende Niedrigzinsumfeld beschäftigt Finanzinstitute seit geraumer Zeit. Neben den daraus resultierenden ökonomischen Herausforderungen in der Kapitalanlage sind zudem die regulatorischen Anforderungen zuletzt deutlich gestiegen. Als Konsequenz ist für Versicherungen, Pensionskassen und Versorgungswerke – unabhängig von gegebenenfalls vorhandenen externen Ratings – für ihre Engagements eine interne Kreditrisikobewertung inzwischen obligatorisch. Davon betroffen sind auch die Investmentmanager der institutionellen Anleger.
Herausfordernd für etliche Unternehmen ist neben dem Ausbau der im Risikomanagement benötigten Kapazitäten vor allen Dingen die benötigte Datenbasis als Grundlage der eingesetzten Risikobewertungsverfahren: „Nur mit einer ausreichend großen Datenbasis können Verfahren mit einer hohen Prognosegüte entwickelt werden, die auch im Zeitablauf die gewünschte Stabilität aufweisen“, sagt Simon Hasse-Kleeberger, Senior Relationship Manager bei der RSU Rating Service Unit. „Ohne entsprechende Datenbasis fällt es zudem schwer, die Validität der Verfahren gegenüber internen wie externen Prüfungsorganen auch statistisch zu belegen.“
In Bereichen, in denen Unternehmen selbst nur über eine unzureichende Datenbasis verfügen, stellt die Hinzuziehung von Spezialisten eine Lösungsoption dar. Diese können die Daten sämtlicher Nutzer bündeln und so auf einer ungleich größeren Datenbasis Bewertungsverfahren entwickeln und validieren. Positiver Nebeneffekt für die Nutzer: sie können sich auf die Risikobewertung als Kernkompetenz konzentrieren, während die Pflege und Weiterentwicklung der Verfahren durch den Spezialisten geleistet wird.
Unter den Unternehmen, die sich für einen solchen Ansatz entschieden haben, ist auch Allianz Global Investors. Sie nutzt zur Bewertung von Infrastrukturprojekten künftig interne Ratingverfahren der RSU. Insbesondere in Spezialfinanzierungsbereichen wie der Projektfinanzierung ist ein Ratingmodell von Nutzen, das auf einer großen Datengrundlage fußt. „Nach intensiver Prüfung haben wir diesen Weg für uns gewählt und mit der RSU einen Partner gefunden, dessen Verfahren sich bereits seit Jahren in der Praxis bewährt haben“, sagt Claus Fintzen, CIO und Head of Infrastructure Debt bei Allianz Global Investors.