„Im Jahr 2023 sanken die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland deutlich“, heißt es im aktuellen Monatsbericht der Bundesbank. Gemäß Angaben des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) gingen die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum in Deutschland 2023 um 4,1 Prozent zurück, nachdem sie 2022 noch um 9 Prozent zugelegt hatten. In den sieben Großstädten – Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart – sanken die Wohnimmobilienpreise mit 5 Prozent sogar noch etwas stärker. Hier zeigt sich, wie auch schon im vorangegangenen Preisaufschwung, dass sich die Preisänderungen bei Wohnimmobilien in den Ballungsgebieten tendenziell schneller vollziehen als im ländlichen Raum.
Aufgrund der hohen Inflation und gestiegener Zinsen ab dem zweiten Halbjahr 2022 waren Kaufobjekte für viele nicht mehr erschwinglich. Die Nachfrage nach Wohnraum verringerte sich und verlagerte sich dabei zunehmend auf den Mietmarkt. „Viele potenzielle Käufer waren wohl gezwungen, zumindest vorerst auf den Mietmarkt auszuweichen“, schreiben die Fachleute. „Der bislang hohe Anstieg bei den Mieten verstärkte sich nochmals deutlich.“ Laut vdp erhöhten sich die Mieten für Mehrfamilienhäuser in neuen Verträgen um 6,3 Prozent, in den sieben Großstädten sogar um fast 7 Prozent (Berechnungen auf Basis von Daten der bulwiengesa AG).
Steigende Kosten und Knappheiten hemmen das Angebot
Zudem wuchs das Angebot an Wohnimmobilien 2023 nochmals schwächer, heißt es im Monatsbericht. Grund dafür waren steigende Kosten für Baumaterial, anhaltende Lieferengpässe und Baustoffknappheiten. Die Lohnkosten im Baugewerbe legten ebenfalls zu und die gestrafften Finanzierungsbedingungen hemmten das Angebotswachstum zusätzlich. All dies wirkte stärkeren Preisrückgängen entgegen.
Insgesamt verringerten sich die Überbewertungen auf dem Immobilienmarkt 2023 deutlich, besonders in den sieben Großstädten. Vollständig abgebaut wurden sie jedoch nicht, daher bleibt nach Einschätzung der Autorinnen und Autoren weiterhin ein gewisses Risiko von Preiskorrekturen.
Quelle: Deutsche Bundesbank