Mehr als 3.000 Finanzinstitute weltweit haben sich inzwischen für die Nutzung des KYC-Registers (KYC – Know Your Customer) angemeldet. In dieser von SWIFT geführten zentralen Datenbank sind standardisierte Informations- und Datensätze zu Finanzinstitutionen auf der ganzen Welt hinterlegt, die für die KYC-Compliance benötigt werden.
Das KYC-Register wurde im Dezember 2014 im Markt als eine sichere, kostengünstige Lösung für die KYC-Compliance eingeführt, die Banken, Fondsanbietern und Depotbanken die Pflege und die Erweiterung ihres Korrespondenzbankennetzes ermöglicht. Konzipiert als zentrale Service-Einrichtung für die Finanzindustrie unterstützt das KYC-Register diese Institutionen bei der Erfüllung ihrer KYC-Pflichten durch bedeutende Einsparungen an Zeit- und Kostenaufwand.
„Die Beteiligung der Finanzindustrie am KYC-Register hat sich im Trend noch deutlich verstärkt“, sagte Bart Claeys, Head of KYC Compliance Services bei SWIFT. „Die erforderliche KYC-Dokumentation zusammenzustellen ist ein zeitaufwendiges und teures Verfahren, das erheblichen Personaleinsatz verlangt. Das KYC-Register nimmt sich dieser Herausforderung gezielt an, indem es eine Informationsbasis mit mehr als 80 Prozent der KYC-Daten und Dokumente bereitstellt, die für die fortlaufende Due Diligence von Korrespondenzbankpartnern oder das Onboarding neuer Geschäftsbeziehungen benötigt werden.“
Eine aktuelle Umfrage von SWIFT hierzu ergab, dass das KYC-Register – obwohl noch in der Anlaufphase – seine vorgegebene Aufgabe für die Finanzindustrie jetzt schon erfüllt: Zahlreiche Kunden haben angegeben, dass sie durch die Nutzung des Registers bedeutende Zeit- und Kosteneinsparungen realisieren konnten. Teilnehmer an der Umfrage haben zudem bestätigt, dass sie schon in der Anfangsphase der Datennutzung durch den Einsatz des KYC-Registers durchschnittlich 45 Prozent weniger Zeit für die Durchführung der Due Diligence eines Kontrahenten benötigten. Eine Reihe global aktiver Banken berichtet darüber hinaus, dass die Nutzung des Registers den Zeitaufwand für die Durchführung einer zusätzlichen Due Diligence für die Zusammenstellung von Informationen über die letztlich begünstigten Eigentümer (Ultimate Beneficial Owners), also die finanziell hinter einer Institution stehenden Personen oder Board-Mitglieder, um bis zu 60 Prozent reduziert habe.
Das KYC-Register unterstützt zudem kleinere und in hochriskanten Märkten aktive Banken dabei, Transparenz zu zeigen und Informationen bereitzustellen, die den KYC-Anforderungen von Großbanken und Banken in hochregulierten Märkten genügen. Dies ist im Kontext des in der Finanzindustrie zu beobachtenden Trends zur Risikominderung besonders wichtig geworden. Dieser Trend fürht dazu dazu, dass einige Banken sich bereits aus bestimmten Rechtssystemen, Produktbereichen und Währungen zurückgezogen oder einige ihrer ausländischen Korrespondenzbankbeziehungen aufgegeben haben.
Die mehr als 3.000 Rechtsträger in über 200 Ländern und Regionen, die sich inzwischen dem KYC-Register angeschlossen haben, können unmittelbar Daten und Dokumente mit ausgewählten Kontrahenten austauschen, ohne die Kontrolle über ihre eigenen Daten oder die Zugriffsberechtigung aufzugeben. Die Nutzer müssen für die Einstellung ihrer Daten in das Register oder den Austausch von KYC-Daten mit anderen Banken nichts bezahlen; sie zahlen lediglich für die Daten von anderen Institutionen, die sie verwenden. Zusätzlich haben 30 Zentralbanken sowie ganze Communities sich für den Service eingeschrieben. Der breite Querschnitt von Institutionen aus der Finanzindustrie, die das KYC Register nutzen, repräsentiert zwei Drittel des SWIFT-Nachrichtenaufkommens.
Da sich das KYC-Register an neuen Regulierungsvorgaben und Kundenbedürfnissen orientiert weiterentwickelt, wird es sein Angebot durch wertschöpfende Services und Partnerschaften erweitern, die eine verbesserte Due Diligence ermöglichen. Beispielsweise können Mitgliedsinstitute mithilfe des kürzlich eingeführten, gemeinsam mit Dow Jones entwickelten “KYC Adverse Media Service” auf eine globale Datenbank mit Nachrichtenbeiträgen und regulatorischen Meldungen zu ihren Kontrahenten und Korrespondenzbanken zugreifen.