„Wir haben die vergangenen zehn Jahre genutzt, um Abwicklungen zu einer realistischen und glaubhaften Option im Falle einer Bankenschieflage zu machen“, sagte BaFin-Exekutivdirektor Dr. Thorsten Pötzsch (Photo) zum Auftakt der ersten Abwicklungskonferenz der BaFin in Frankfurt am Main. „Wir verfügen nun über die Instrumente und das Wissen, um Banken selbst unter größtem Zeitdruck erfolgreich abwickeln zu können.“ Heute gehe es eher um die juristische und operative Feinjustierung. Hier komme es auf jeden Millimeter an. „Wir müssen Hindernisse, die einer Abwicklung immer noch im Wege stehen können, identifizieren und überwinden.“
Dr. Christopher Pleister vom Beschwerdeausschuss des Single Resolution Boards hielt die Eröffnungsrede. In einer Podiumsdiskussion ging es anschließend um die Frage: „Die abwicklungsfähige Bank – Utopie oder Realität?“ Gäste neben Pleister waren Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen, Bankenexperte von der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Direktor des Forschungszentrums SAFE, Dr. Christian Ossig vom Bankenverband und Stefan Walter von der Europäischen Zentralbank.
BaFin-Experten informierten die Teilnehmer zudem über wichtige Aspekte rund um die Realität der Abwicklungsplanung, über institutsspezifische Abwicklungsstrategien, vereinfachte Anforderungen in der Abwicklungsplanung, die Festlegung des Mindestbetrags berücksichtigungsfähiger Verbindlichkeiten (MREL) und die Operationalisierung der Gläubigerbeteiligung (Bail-in). Auch aktuelle Entwicklungen bei der Bankenabgabe standen im Fokus.
Photo: Copyright Bernd Roselieb / BaFin.
Erste Abwicklungskonferenz der BaFin
07 November 2018