Kredite von Privatpersonen, die über das Internet vermittelt werden, halten ein Großteil der Deutschen für nicht vertrauenswürdig. 90 Prozent würden diese Art von Kredit nicht in Anspruch nehmen. Für fast genauso viele Deutsche kommt es nicht infrage, in einem Onlineportal als privater Kreditgeber zu fungieren. Das sind Ergebnisse einer Umfrage der CreditPlus Bank unter 1.000 Bundesbürgern ab 18 Jahren.
Von privat an privat – so sieht die Geschäftsidee von Online-Kreditplattformen aus. Statt eines Geldinstituts kommt die finanzielle Leihgabe von ganz normalen Bürgern, die ihre Ersparnisse nicht bei einer Bank anlegen möchten. Das Prinzip ist einfach: Bei diesem Crowdlending oder auch Peer-to-Peer-Darlehen genannten Verfahren stellt der Kreditsuchende seine Anfrage in einem entsprechenden Forum. Die Geldgeber können selbst entscheiden, für welches Projekt sie ihr Geld verleihen. Zum Großteil handelt es sich dabei um sogenannte Mikrokredite im drei- und vierstelligen Euro-Bereich.
Große Skepsis in der Bevölkerung
Kreditgeber verleihen ihr Geld in diesem Fall an völlig fremde Menschen – mit einer vergleichsweise hohen Rendite, jedoch ohne Sicherheit, dass sie ihr Geld zurückbekommen. Dieses Risiko wollen viele nicht tragen. Für neun von zehn Deutschen kommt diese Art der Kreditvergabe nicht in Frage – weder als Geber noch als Nehmer. 20 Prozent der Deutschen vertrauen den entsprechenden Portalen schlichtweg nicht. Im Vergleich zum Vorjahr meint unverändert jeder zehnte Deutsche, dass Kreditangelegenheiten zu den Aufgaben einer Bank gehören.
Und dennoch: Waren vergangenes Jahr noch sieben Prozent der Bevölkerung bereit, sich über eine Privatperson Geld zu leihen, so können es sich jetzt bereits neun Prozent vorstellen. Zwei Prozent der Befragten gaben an, private Kapitalportale regelmäßig zu nutzen. Ebenso viele haben die finanzielle Unterstützung bereits durch ein Peer-to-Peer-Darlehen in Anspruch genommen, möchten in Zukunft jedoch davon Abstand nehmen.