„Großbanken-Chefs wollen von eigenen Problemen ablenken“

08 September 2016

Die Chefs von Deutscher Bank und Commerzbank behaupten, dass es in Deutschland zu viele Banken gibt. Ich halte das für einen schwachen Versuch, von eigenen Problemen abzulenken“, erklärt Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des RWGV. Er bezog sich dabei auf Äußerungen von John Cryan, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, und Martin Zielke, Vorstandschef der Commerzbank, bei einer Veranstaltung in Frankfurt.

„Unser Problem in Deutschland ist nicht, dass wir viele Banken haben. Wir haben aber zu viele systemrelevante Großbanken mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten“, so Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbands (RWGV). Er weist darauf hin, dass private Großbanken in Deutschland seit Jahren eine deutlich schlechtere Kosteneffizienz aufweisen als beispielsweise die Volks- und Raiffeisenbanken.

Die Bundesbank führt dies unter anderem auf hohe Managerboni bei den Großbanken zurück. „Hinzu kommen spezielle Probleme bei einzelnen Instituten – zum Beispiel die milliardenschweren Rechtsstreitigkeiten der Deutschen Bank“, so der RWGV-Vorstandschef. Bei der Commerzbank sei es „höchste Zeit“, die restlichen Staatshilfen aus der Zeit der Finanzmarktkrise zurückzuzahlen. Der Bund ist dort noch mit 15 Prozent beteiligt.

„Die 180 Volksbanken und Raiffeisenbanken in Rheinland und Westfalen erzielen seit Jahrzehnten solide Ergebnisse, ohne die Steuerzahler zu belasten. Gleichzeitig leisten sie ihren Mitgliedern und ihren Heimatregionen einen höchst wertvollen Dienst – durch ihre weit überdurchschnittliche Kreditvergabe an die Realwirtschaft“, erklärt Barkey.

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