Frauen überlassen ihre Finanzen nicht allein den Männern – dies zeigt eine Umfrage auf der diesjährigen Invest. So geben mit 54 Prozent mehr als die Hälfte der befragten Messebesucherinnen an, sich in ihrem Haushalt selbst um die Geldanlage zu kümmern. Nur 16 Prozent lassen ihren Partner die Entscheidungen treffen. Fast ein Drittel setzt auf Teamwork: 29 Prozent der Befragten beschäftigen sich gemeinsam mit ihrem Partner mit dem Thema Finanzen.
„Viele Besucherinnen auf der Invest haben erkannt, dass sie ihre Geldanlage selbst in die Hand nehmen müssen“, erläutert Ralph Danielski, Geschäftsführer der Boerse Stuttgart. „Das ist ein wichtiger Schritt. Weil sie oftmals längere Ausfallzeiten durch Kinderbetreuung haben, müssen sich Frauen noch bewusster mit den Themen Vermögensaufbau und Altersvorsorge auseinandersetzen. Hinzu kommt die extreme Niedrigzinsphase, die Privatanleger in Sachen Geldanlage nach Alternativen wie zum Beispiel Wertpapieren suchen lässt.“
Das haben zumindest die Invest-Besucherinnen verinnerlicht: 79 Prozent der Befragten besitzen selbst Wertpapiere. Dabei sind Aktien für 63 Prozent der Befragten die bevorzugte Anlageklasse. Aktien seien für viele Anleger der erste Schritt an die Wertpapiermärkte, so Danielski. Doch auch Investmentfonds stehen für über die Hälfte (52 Prozent) der Messebesucherinnen im Fokus. Anleihen sind nur bei 14 Prozent der Befragten ein fester Bestandteil des Anlageportfolios. Auch verbriefte Derivate besitzen nur wenige Invest-Besucherinnen. „Dabei können sie in Zeiten höherer Marktschwankungen interessant sein, weil Anleger damit die Risiken eingrenzen und die Renditechancen erhöhen können“, so Danielski.
Frauen legen besonderen Wert auf die hohe Sicherheit bei der Geldanlage. Was zahlreiche Studien belegen, bestätigt auch die Umfrage auf der Invest 2016: Für knapp die Hälfte der Anlegerinnen (44 Prozent) ist Sicherheit besonders wichtig. Doch immerhin steht bei einem Drittel (33 Prozent) der befragten Invest-Besucherinnen auch eine hohe Rendite im Fokus.