Auch heute noch gibt es zwischen den Geschlechtern Unterschiede beim Umgang mit ihren Finanzen. Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März hat die Targobank Kundendaten zu Konten, Krediten und Geldanlagen getrennt nach Geschlechtern unter die Lupe genommen und dabei interessante Unterschiede festgestellt.
Frauen agieren in der Geldanlage risikobewusst und wählen vorwiegend vorsichtigere Anlagestrategien. So ist der Anteil der Frauen, die konservativ investieren, beispielsweise in festverzinsliche Wertpapiere, mit 23 Prozent fast doppelt so hoch wie bei den Männern (zwölf Prozent). Männer sind hingegen eher auf Wachstum aus. Doppelt so viele Männer (acht Prozent) wie Frauen (vier Prozent) wählen eine risikofreudige Anlagestrategie. Das heißt, sie legen ihr Geld eher in Wertpapieren an und nutzen dabei Aktienfonds oder spekulative Anleihen, die zwar ein hohes Renditepotential haben, aber auch ein hohes Verlustrisiko bergen.
Die zurückhaltende Anlagestrategie der Frauen ergibt sich aus ihrer zaghaften Selbsteinschätzung: So ist der Anteil der Männer, die sich selbst in die höchste Kenntnisklasse zum Wertpapiergeschäft einordnen, mit 15 Prozent dreimal so hoch wie bei den Frauen mit gerade einmal fünf Prozent. Männer sprechen sich demnach schon in den Vorgesprächen mit dem Anlageberater das größere Vorwissen zu als Frauen.
Zahl der Autofinanzierungen durch Frauen nimmt zu
Innerhalb der vergangenen zwei Jahre ist die Anzahl weiblicher Kunden in der Produktpalette der Autofinanzierungen gestiegen. Waren es im Februar 2014 noch 21 Prozent Frauen, nutzen im Februar 2016 bereits 25 Prozent die Autofinanzierung der Targobank, wobei die aufgenommenen Kreditsummen durchschnittlich um 14 Prozent geringer sind als die der Männer.
Dies lässt sich auf die Kaufpreise und Ausstattung der Fahrzeuge zurückführen, die die Geschlechter präferieren. Während Männer Wert auf die Leistungsstärke (durchschnittlich 155 PS bei Männern vs. 133 PS bei Frauen) legen, schauen Frauen auf den Preis des Autos (durchschnittlich 20 Prozent günstiger) und bevorzugen Wagen mit einer im Schnitt zwölf Prozent geringeren Laufleistung. Auch bei den Herstellern gibt es klare Vorlieben: Fiat, Mini, Peugeot und Smart werden hauptsächlich von weiblichen Fahrern erworben. Marken wie Mercedes, Renault, Volvo und Kia bestücken dagegen den männlichen Fuhrpark.
Frauen finanzieren die Couch, Männer den Fernseher
Auch bei Händlerfinanzierungen sind es wieder die Männer, die weniger Hemmungen haben, bei Anschaffungen zur Finanzierung zu greifen. Das Verhältnis zwischen weiblicher und männlicher Kundschaft liegt bei Finanzkaufkrediten bei 40 zu 60. Frauen nutzen Finanzierungsangebote der Händler öfter für Möbel, Männer hingegen schließen für Unterhaltungselektronik häufiger Finanzierungsverträge ab. Auch hier sind die aufgenommenen Kreditbeträge von Frauen geringer als die von Männern. Die Kredite der Frauen sind bei Händlerfinanzierungen durchschnittlich um 60 Euro geringer als die der Männer.