„Der Januar war ein sehr volatiler Monat für Rohstoffe. Die Ölmärkte standen weiter im Fokus und konnten in der vergangenen Woche ein starkes Comeback verbuchen“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Grund hierfür seien Gerüchte um ein bisher unbestätigtes Abkommen zwischen der Opec und Russland bezüglich einer Förderkürzung.
Diese Spekulationen hätten die Reduzierung von Shortpositionen ausgelöst, womit der Energiesektor letztlich um 5,6 Prozent zulegen konnte. „Auf Monatssicht bleibt der Sektor allerdings mit acht Prozent im Minus. Damit rangiert der Bloomberg Rohstoffindex den siebten Monat in Folge im Minus“, sagt Ole Hansen.
Wie schon im vergangenen Jahr verzeichnete Gold starke erste vier Wochen. Die weiter fallenden Ölpreise hätten eine positive Korrelation zwischen Öl und Aktien ausgelöst, was zur Erholung des gelben Metalls im Laufe des Januars geführt habe. „Wir bleiben zwar skeptisch, ob Gold zum jetzigen Zeitpunkt über wesentlich mehr Kurspotenzial verfügt. Gleichzeitig sehen wir aber, dass die Anzeichen für einen Goldpreissturz auf 1.000 US-Dollar pro Feinunze abnehmen“, sagt Hansen. Ein Unterschied zum vergangenen Jahr – als Gold im Laufe des ersten Quartals starke Kursverluste hinnehmen musste – bestünde in den derzeit limitierten Longpositionen auf dem Markt. „Die kombinierte Menge an Futures und ETPs ist fast ein Drittel niedriger als im vergangenen Jahr. Selbst wenn sich die Marktbedingungen verbessern sollten, bleibt der Verkaufsdruck bei Gold beschränkt“, so Hansen.
Bereits im Anschluss an das Opec-Meeting am 4. Dezember 2015 habe es Bemühungen des Kartells gegeben, mit Hilfe Russlands den Preisverfall bei Öl zu stoppen. „Dieses einst undenkbare Szenario wurde nun durch Kommentare beider Seiten wieder ins Spiel gebracht. Die Reaktion der Märkte fiel entsprechend deutlich aus“, sagt Hansen. Ein solches Abkommen könne zu Produktionskürzungen von mehreren 100.000 Barrel Öl pro Tag führen. „Fahren beide Parteien ihre Produktion um fünf Prozent zurück, bedeutet dies im Grunde das Ende der täglichen Überproduktion. Es würde die Dynamik der Ölmärkte erheblich verändern und die Kurse wieder auf über 40 US-Dollar pro Barrel befördern“, sagt Hansen. „Sollte es jedoch zu keiner Übereinkunft kommen, wird sich der Ölpreis auf kurzer Sicht seitlich zwischen 30 und 35 US-Dollar pro Barrel bewegen“, erklärt Hansen abschließend.