Drei Jahre AFCA – Rückblick auf eine erfolgreiche Partnerschaft

Am Ende ihrer dreijährigen Pilotphase kann die Anti Financial Crime Alliance (kurz: AFCA) eine erfolgreiche Bilanz vorweisen. Mit den bislang 20 Analysepapieren zu aktuellen Themenstellungen wurden nicht nur den Mitgliedern der am 24. September 2019 gegründeten Public Private Partnership zur Entwicklung eines strategischen Informationsaustausches bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, sondern allen nach dem Geldwäschegesetz Verpflichteten wertvolle Erkenntnisse vermittelt und Handreichungen zur Verfügung gestellt. Dies belegen die Ergebnisse zugehöriger Analysen, die zur Evaluation der Arbeitsergebnisse fortlaufend erstellt wurden. Das Board der AFCA hat deshalb im September 2022 beschlossen, die partnerschaftliche Zusammenarbeit der AFCA über die im Rahmen der Gründung ursprünglich vereinbarte dreijährigen Pilotphase hinaus dauerhaft fortzusetzen.

Seit ihrer Konstituierung hat sich die Zahl der in der AFCA zusammenarbeitenden Institutionen kontinuierlich erhöht. Aktuell gehören der AFCA 49 Mitglieder aus dem öffentlichen und dem privaten Sektor an – davon 34 Verpflichtete (27 des Finanz- und 7 des Nichtfinanzsektors), 13 Behörden (davon acht aus dem Nichtfinanzsektor) und zwei sonstige Institutionen. Sie arbeiten in derzeit fünf Arbeitsgruppen zusammen. Die Parität in der Gremienarbeit ist dabei ein wichtiger Grundsatz der Zusammenarbeit. Zudem steht dem Board der AFCA ein 13-köpfiger Expertenstab beratend zur Seite, der die Expertise des Finanz- und des justiziellen Bereichs sowie die Kompetenzen aus Forschung und Wissenschaft bündelt und kontinuierlich sicherstellt.

Im Jahr 2022 beschäftigte sich die AFCA u. a. mit den Schwerpunktthemen „Finanzströme des Menschenhandels“, „Kryptowerte“, „Digitalisierung“ sowie mit der Bekämpfung von Geldwäsche im Immobiliensektor und in der Glücksspielbranche. Die bis heute erzielte Ergebnisse wurden allen bei der FIU registrierten Verpflichteten und Strafverfolgungsbehörden in Form von Handreichungen (u.a. Whitepaper, Anhaltspunktepapiere) zur Verfügung gestellt.

Im Rahmen des AFCA-Forums im Oktober 2022 konnte das Board die Mitglieder der AFCA wieder in großer Zahl persönlich begrüßen. Diskutiert wurden hier u.a. die Ergebnisse der Arbeitsgruppen und des Expertenstabs der AFCA sowie die weitere Intensivierung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zur gemeinsamen Bekämpfung von Finanzkriminalität. Ergänzt wurde der Fachdialog durch Vorträge unterschiedlicher AFCA-Mitglieder bzw. -Arbeitsgruppen, ausländischer Public Private Partnerships sowie eines Vertreters des FFIS-Programmes („The Future of Financial Intelligence Sharing“) – einer Forschungspartnerschaft des Royal United Services Institute (RUSI). Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Vortrag von Herrn Dr. Marcus Pleyer, Ministerialdirigent im Bundesministerium der Finanzen und ehemaliger Präsident der Financial Action Task Force (FATF), der die Ergebnisse der FATF-Deutschlandprüfung 2020/2021 präsentierte und dabei die Leistungen und Arbeitsergebnisse der AFCA – insbesondere deren Handreichungen für Verpflichtete und Strafverfolgungsbehörden – würdigte.

Auch im kommenden Jahr 2023 wird sich die AFCA intensiv mit Themen rund um die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung befassen und die erfolgreiche Entwicklung der nationalen Public Private Partnership vorantreiben. Denn eines der wichtigsten Ziele der AFCA ist und bleibt, den Verpflichteten und Strafverfolgungsbehörden nützliche Instrumente für ihre tägliche Arbeit im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung an die Hand zu geben.

Hinweis

Die AFCA ist eine deutsche Public Private Partnership für eine koordinierte und dauerhafte strategische Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Neben dem Board, das sich aus Vertretern verschiedener Behörden sowie nach dem Geldwäschegesetz Verpflichteter aus dem Privatsektor zusammensetzt, besteht die AFCA aus regelmäßig tagenden sowie zeitlich und thematisch eingegrenzten Arbeitsgruppen.