Zum bevorstehenden europaweiten Tag des Gedenkens an die Opfer totalitärer und autoritärer Regime am 23. August gaben die für Werte und Transparenz zuständige Vizepräsidentin Věra Jourová und Justizkommissar Didier Reynders folgende Erklärung ab: „Vor mehr als achtzig Jahren, am 23. August 1939, unterzeichneten Deutschland und die Sowjetunion kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs den Molotow-Ribbentrop-Pakt. Für viele war dieser schicksalshafte Tag der Beginn nationalsozialistischer und sowjetischer Besatzung und Gewaltherrschaft. Wir gedenken an diesem Tag all jener, die in Europa Opfer totalitärer Regime geworden sind und gegen diese Regime gekämpft haben. Wir würdigen das Leid aller Opfer und ihrer Familien und auch die dauerhaften Spuren, die diese traumatischen Erlebnisse bei nachfolgenden Generationen von Europäerinnen und Europäern hinterlassen haben. Lassen Sie uns zusammenarbeiten, damit wir durch diese gemeinsame Vergangenheit stärker werden für die gemeinsame Zukunft. Lassen wir nicht zu, dass sie uns spaltet. Freiheit von Totalitarismus und Autoritarismus ist keine Selbstverständlichkeit. Wir müssen jeden Tag aufs Neue dafür kämpfen. Sie ist der Kern des europäischen Ideals. Zusammen mit Rechtsstaatlichkeit und Demokratie steht diese Freiheit im Zentrum der europäischen Verträge, die wir alle unterzeichnet haben. Für diese grundlegenden europäischen Werte müssen wir weiterhin einstehen, Seite an Seite.“
Der europaweite Tag des Gedenkens an die Opfer totalitärer und autoritärer Regime wird seit 2009 begangen. In einer Entschließung forderte das Europäische Parlament seinerzeit die „Erklärung des 23. August zum europaweiten Gedenktag an die Opfer aller totalitären und autoritären Regime, der in Würde und unparteiisch begangen werden soll“.
Der Tag ist ein Anlass, die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten, von denen viele Millionen schweres Leid ertragen mussten, lange noch, nachdem der Zweite Weltkrieg beendet und das Nazi-Regime besiegt war.
Die Europäische Kommission fördert überall in Europa Projekte, die Licht auf die Verbrechen totalitärer Regime werfen und die Erinnerung daran wach halten. Mit dem neuen Programm „Bürger, Gleichstellung, Rechte und Werte“, das auf dem Programm „Europa für Bürgerinnen und Bürger 2014-2020“ aufbaut, werden Aktionen unterstützt, die an die Ursachen totalitärer Regime erinnern. In den Blick genommen werden dabei insbesondere der Nationalsozialismus, aber auch Faschismus, Stalinismus und andere totalitäre kommunistische Regime.