Seit im November 2017 die Instant-Payments-Initiative ins Leben gerufen wurde, lassen sich Euro-Beträge in weniger als zehn Sekunden überweisen. Sofortige Zahlungen gelten als potenziell bahnbrechend für die Zahlungsbranche – und sind für Verbraucher und Händler ein wichtiger Auslöser für das bargeldlose Bezahlen und für die Einführung bargeldloser Bezahlsysteme.
Verbraucher setzen zunehmend auf neue Zahlungsmethoden. Experten gehen davon aus, dass Karten in den kommenden Jahren Marktanteile verlieren werden. Dies ist teilweise auf Entwicklungen wie die Einführung von PSD2 zurückzuführen, der zweiten Zahlungsdienste-Richtlinie der EU. Diese ermöglicht es Händlern, Zahlungen direkt von Kunden anzustoßen, mit Kreditkarten verbundene Gebühren zu umgehen und potenziellen Betrug zu verhindern.
Als Reaktion darauf entwickeln die Anbieter von Kartensystemen Dienste wie Instant-Card-Zahlungen, digitale Geldbörsen und Zahlungen, die in das Internet of Things (IoT) integriert sind. Sie expandieren auch in Zahlungssysteme jenseits der Kartenzahlung. In diesem Zusammenhang ist vor allem auf die Übernahme von Vocalink durch Mastercard hinzuweisen.
Einkaufen und Bezahlen mit Sprachbots
Dank leistungsstarker Technologien wie maschinelles Lernen und Natural Language Processing eröffnen Sprachbots den Händlern neue Möglichkeiten, sich rund um die Uhr mit Kunden in Verbindung zu setzen. Laut dem Marktanalyste Ovum werden bis zum Jahr 2020 rund 80 Prozent aller Marken Chatbots für die Kundeninteraktionen verwenden.
Die direkte Verknüpfung einer Bezahloption mit dem Sprachbot verschafft Kunden ein schnelles und zeitsparendes Einkaufserlebnis. Dies wird voraussichtlich nur der Beginn der Vorherrschaft von Sprachbots im Onlinehandel sein, als nächster Schritt wird die sprachbiometrische Erkennung und Authentifizierung folgen.
Bargeld ist teuer
Laut Schätzungen von Mastercard kann das Drucken und Verteilen von Bargeld hohe Kosten für Volkswirtschaften bedeuten – bis zu 1,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP). Nationale Regulierungsbehörden und Banken realisieren zunehmend die Kostenvorteile des Wechsels zu einer bargeldlosen Gesellschaft. Damit wollen sie nicht nur die Transaktionsgeschwindigkeit verbessern und Kosten senken, sondern auch die Rückverfolgbarkeit erhöhen. Das ist von großem Interesse für Regierungen und Steuerbehörden.
Die bargeldlose Gesellschaft kommt
In Ländern wie Schweden, Belgien und Südkorea geht die bargeldlose Revolution sehr schnell vonstatten. Laut Prognose der schwedischen Zentralbank, der Riksbank, werden Bargeldtransaktionen weniger als 0,5 Prozent des Wertes aller im Jahr 2020 im Land geleisteten Zahlungen ausmachen. Südkorea strebt an, im Jahr 2020 vollständig münzlos zu werden. Und im November 2017 hat die indische Regierung eine Demonetarisierungspolitik eingeleitet, die als bedeutender Schritt in Richtung einer bargeldlosen Wirtschaft angesehen wird.
Mit der Beschleunigung und Vereinfachung der Zahlungsvorgänge für Unternehmen und Verbraucher bietet das Wachstum bei bargeldlosen Zahlungen spannende Möglichkeiten für Emittenten, Acquirer und Händler.
Quelle: Worldline