Zwei Drittel (67 Prozent) der von institutionellen und erfahrenen privaten Investoren erwarten, dass MiFID II zu einer stärkeren Nutzung von ETFs durch institutionelle Investoren in Europa führen wird. Davon rechnen 14 Prozent mit einem deutlichen Anstieg und neun Prozent mit einem lediglich leichten Wachstum. Gleichzeitig zeigen sich rund 63 Prozent der Umfrageteilnehmer überzeugt, dass das in europäischen ETFs verwaltete Vermögen nicht zuletzt dank MIFID II noch in diesem Jahr die Marke von einer Billion US-Dollar übersteigen wird, so die Ergebnisse einer Befragung von Invesco ETF zu den Auswirkungen der EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID II auf das Anlageverhalten.
Allen Erwartungen zufolge wird die überarbeitete Richtlinie über Märkte und Finanzinstrumente (MiFID II), die im Januar in der gesamten Europäischen Union in Kraft trat, enorme Auswirkungen auf die ETF-Industrie haben. Das neue Regelwerk, das die Markttransparenz erhöhen und den Anlegerschutz stärken soll, ermöglicht erstmals eine genaue Bewertung aller ETF-Transaktionen an den europäischen Märkten einschließlich der schätzungsweise 70 Prozent außerbörslichen ETF-Transaktionen, zu denen es zuvor kein Handelsreporting gab. Das von Invesco ETF ausgewiesene tägliche OTC-Handelsvolumen ist gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt von 50 bis 100 Millionen Euro bis März 2018 auf 150 bis 250 Millionen Euro angestiegen.
Wie die von Invesco ETF in Auftrag gegebene Studie zeigt, wird das ETF-Wachstum vor allem von den Pensionskassen vorangetrieben. So meinen 61 Prozent der Befragten, dass diese die neuen Regelungen am ehesten zum Anlass für Umschichtungen in ETFs nehmen werden. An zweiter Stelle stehen die Versicherungsgesellschaften (von 39 Prozent der Befragten genannt), gefolgt von Investmentvehikeln wie Multi-Asset-Fonds (39 Prozent) und Hedgefonds (32 Prozent).
Als wichtigsten Grund für die infolge von MiFID II erwarteten höheren Zuflüsse in ETFs nennen 72 Prozent der Befragten die niedrigen Kosten/Verwaltungsgebühren. Zweitwichtigster Grund ist die Liquidität (39 Prozent), gefolgt von einer effizienten Branchen-/Asset-Allokation (26 Prozent). „MiFID II fördert das Wachstum der ETF-Industrie durch umfangreiche Reporting- und Informationspflichten“, erklärt Jürgen Blumberg, Head of Capital Markets – EMEA, Invesco ETF. „Das wiederum hat institutionellen Investoren wie Pensionsfonds ihre Sorgen bezüglich Transparenz und Pricing dieser Produkte genommen. Wir sind überzeugt, dass die erhöhte Sichtbarkeit zu anhaltenden Zuflüssen institutioneller Anlagegelder in ETFs führen wird.
„Invesco ETF selbst hat in den ersten Monaten seit Inkrafttreten von MiFID II bereits einen deutlichen Anstieg des sichtbaren Handelsvolumens von wichtigen Kunden wie Asset Managern und Hedgefonds beobachtet“, so Blumberg. „Diese Aktivitäten dürften im Jahresverlauf 2018 weiter zunehmen, wenn diesen Gruppen die Vorzüge von ETFs, wie die niedrigen Kosten und das effiziente Engagement in bestimmten Sektoren, bewusster werden.“
Quelle: Invesco Asset Management Deutschland GmbH