Vor allem Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe sind in Deutschland von Cyber-Angriffen betroffen . Mehr als die Hälfte der Angriffe haben dabei ihren Ursprung in China. Das ist ein Ergebins des Global Threat Intelligence Report (GTIR) von NTT Security für das Jahr 2018.
Der Report zeigt, dass sich in Deutschland 36 Prozent aller Cyber-Attacken gegen die Fertigungsindustrie richten. Im Ranking folgen mit 29 Prozent der Finanzsektor und mit 28 Prozent der Technologiesektor. Auf diese drei Bereiche entfallen somit 93 Prozent aller Angriffe. Ein anderes Ergebnis zeigt sich auf globaler Ebene. Hier lautet die Reihenfolge: Finanzsektor (26 Prozent), Technologiesektor (19 Prozent) und Business und Professional Services (zehn Prozent).
Bei der genutzten Malware dominieren in Deutschland mit 68 Prozent eindeutig Spyware und Keylogger. Auch auf globaler Ebene liegen sie an erster Stelle, allerdings mit lediglich 26 Prozent. Hier folgen nahezu gleichauf Trojaner beziehungsweise Dropper mit 25 Prozent und Viren und Würmer mit 23 Prozent.
Untersucht wurden für die Studie auch die Quellen der Attacken, das heißt, aus welchen Regionen beziehungsweise Ländern die meisten Attacken erfolgten. Global betrachtet kommen die Angriffe vor allem aus den USA (27 Prozent), gefolgt von China mit 19 Prozent. Auf Deutschland und die drei hier am meisten betroffenen Industriesektoren bezogen ergibt sich folgendes Bild:
– Fertigungsindustrie: China 55 Prozent und USA elf Prozent.
– Finanzen: USA 27 Prozent und China elf Prozent.
– Technologie: USA 28 Prozent und China 15 Prozent.
„Dass Cyber-Angriffe in Deutschland vielfach auf den Manufacturing-Bereich wie Maschinen- und Anlagenbau abzielen, ist eigentlich keine Überraschung. In diesem Sektor ist Deutschland traditionell sehr breit aufgestellt und nimmt zudem unter technologischen Gesichtspunkten vielfach eine weltweit führende Rolle ein. Gerade für die Industriespionage ist dieser Bereich somit ein lukratives Ziel von Cyber-Angreifern”, erklärt Kai Grunwitz, Senior Vice President EMEA bei NTT Security. „Eines darf man dabei nicht vergessen, in Deutschland dominieren mittelständische Unternehmen, und zwar auch im Produktionsbereich. Solche Firmen stufen die Angreifer als ‚leichtes Ziel’ ein, leider oft zu Recht, da es ihnen schlicht und ergreifend an Manpower für die Aufrechterhaltung einer hohen IT-Sicherheit mangelt. Konsequenz sollte sein, dass sie sich Unterstützung durch einen Managed Security Services Provider holen, nicht umsonst gehen inzwischen auch große Unternehmen vermehrt diesen Weg.“
Quelle: NTT Security