Das Interesse am Thema Geldanlage ist in Deutschland und in den USA ähnlich hoch. Fast die Hälfte der Bevölkerung ab 18 Jahren zeigt sich daran sehr oder eher interessiert. Aber auffallend mehr Deutsche als US-Amerikaner haben kein Problem damit, außerhalb des eigenen Landes bei einem Anbieter Geld anzulegen (Deutschland 23 Prozent, USA 14 Prozent). Das hat eine zeitgleiche repräsentative Analyse in beiden Ländern durch die quirin bank zusammen mit YouGov Deutschland und YouGov USA ergeben.
Überraschend ist ein weiterer Befund, so Karl Matthäus Schmidt, Vorstandsvorsitzender der quirin bank: „Die Deutschen sind viel aufgeschlossener beim Einsatz von Computern.“ Fast doppelt so viele Deutsche wie Amerikaner (51 Prozent zu 26 Prozent) glauben, dass ohne Unterstützung durch Computer die Auswahl guter Geldanlagen nicht mehr gelingt. In den USA ist mit 30 Prozent sogar eine große Anzahl von Menschen vom Gegenteil überzeugt.
Noch ein weiterer Unterschied zwischen Deutschen und Amerikanern ist bemerkenswert: „Die Deutschen haben ein mehr als doppelt so großes Misstrauen gegenüber Beratern und Vermögensverwaltern wie die US-Amerikaner“, fasst Schmidt zusammen. Fast sechs von zehn Erwachsenen in Deutschland (57 Prozent) hegen demnach „grundsätzliches Misstrauen gegenüber Beratern, die Geldanlagen empfehlen“. Das sieht in den USA ganz anders aus: Nur 23 Prozent haben dort Misstrauen, die deutlich größere Zahl hat es nicht (31 Prozent). Schmidt: „Der starke Unterschied zeigt sich in allen Altersgruppen, auch bei jungen Befragten unter 30 Jahren und sowohl unter Frauen wie unter Männern.“
Deutsche sind viel kritischer gegenüber Experten-Rat als Amerikaner
„Kein Geldanlage-Berater kann auf Dauer schlauer als derMarkt sein und bessere Ergebnisse erzielen.“ Dieser Aussage stimmt jeder zweite Deutsche zu, in den USA ist es nur einer von drei Befragten. Ebenso unterschiedlich ist die Zustimmung zur Aussage: „Weil die Finanzmärkte immer komplizierter werden, durchschauen auch Experten immer weniger die Zusammenhänge.“ 58 Prozent der Deutschen gegenüber 41 Prozent der Amerikaner pflichten dem bei.
Entsprechend kritischer sind die Deutschen gegenüber Anlageberatern und Vermögensverwaltern: Doppelt so viele wie in den USA (42 Prozent zu 21 Prozent) glauben, „dass man an gute Geldanlagen nur kommt, wenn man ein großes Vermögen verwalten lässt. Mit kleinen Beträgen ist das nicht möglich.“ Ebenfalls fast doppelt so viele Deutsche sind der Meinung, dass „gute Geldanlage-Ergebnisse nur die teuren Verwalter schaffen, die etwa einen großen Stab an Leuten hinter sich haben“(27 Prozent Deutschland zu 15 Prozent USA).
Anna Voronina, Leiterin der digitalen Vermögensverwaltung quirion bei der quirin bank: „In Deutschland ist ein Hang zu großen Adressen erkennbar. Laut Studie glauben etwa doppelt so viele Deutsche wie Amerikaner, dass nur bei hohen Anlagesummen und teuren Vermögensverwaltern ihre Geldanlage regelmäßig auf die persönlichen Anlageziele hin überprüft werden könnte. Bei unserem Online-Anlageberater quirion wird dieses Rebalancing aber für jedes noch so kleine Depot schon seit Jahren kostenfrei gemacht.“
Sehr unterschiedlich fallen laut der quirin-Studie auch die größten Bedenken bei der Geldanlageberatung aus. In Deutschland ist mit 58 Prozent die häufigste Nennung, „dass Anlagen nur aus Provisionsinteresse empfohlen werden“. An zweiter Stelle folgt mit 46 Prozent die Sorge, zu viel für die Anlageberatung zahlen zu müssen. In den USA werden diese Bedenken nur von jeweils etwa einem Drittel der Befragten genannt.
Deutsche sind digital, weniger gestresst – aber konservativer bei der Geldanlage
Ähnlich viele Deutsche wie Amerikaner halten das Internet für eine gute Hilfe bei der internationalen Geldanlage (43 Prozent Deutschland und 42 Prozent USA). Denn in beiden Ländern wünschen sich fast gleich viele, „bequem und von überall die Geldanlage disponieren zu können, etwa über das Internet“ (56 Prozent in Deutschland zu 55 Prozent in den USA). Allerdings fühlen sich die Deutschen seltener gestresst, wenn sie ihre Geldanlage in Eigenregie betreiben (48 Prozent Deutschland zu 36 Prozent USA). Doch sie gehen dabei auch geringere Risiken ein: Mehr als jeder dritte Deutsche (36 Prozent) gibt an, grundsätzlich keine börsennotierten Wertpapiere zu kaufen. In den USA sagt das nur etwa jeder vierte Befragte (27 Prozent).